Auf leisen Sohlen...


Erst kürzlich in unserem Familienchat: "Schau mal Björn, was sagst du dazu?" - dazu ein Foto mit den Füßen eines Mannes: Socken in Flip Flops. Hmmmmmjaaaa. Was sagt man nur zu sowas?

Nun gibt es ja derzeit den Trend der Luxusbadelatsche von Fendi oder Alexander McQueen und würze diese mit einer Prise hipper Tennissocke - fertig ist der Nerd-Look, der in 2017 bereits die Catwalks dieser Welt gestürmt hat.
Schwupps, bevor wir uns versehen, fluten solche Badelatschen die Großstädte dieser Welt und bringen Jugendliche dazu mit kurzen Shorts, Tennissocken und "Adiletten" die Bürgersteige zu bevölkern.
Kommerz oder Desaster? Ich finde es toll! Zierte ich mich anfangs noch selbst, kann ich mich mittlerweile gar nicht sattsehen. Leider habe ich noch nicht die richtigen "Slider", wie man sie auch nennt, gefunden.


Aber was unterscheidet eigentlich den Hipster vom peinlichen Touristen, der besockt in Sandalen die Metropolen runterspaziert? Das Geheimnis liegt oft im Detail: während tatsächlich die Socke im Farbton "Senioren-Taube" mit einer braunbrüchigen Ledersandale korpulieren zu scheint, ist der Hipster Look mit Latsche einfach eine Sache des Auftretens. Denn diese werden nicht einfach angezogen, um sich fortzubewegen. Solche Latschen mit Socken sind ein Statement und das sieht man durchaus auch dem Typ Mann selbst an - vom Scheitel bis zur Hose ist sicherlich alles auf diesen Look abgestimmt.
Hinzu kommt: der Schnitt macht hier die Musik. Die neue Socke von heute ist kein alter Filzlappen dessen Gummi die Spannkraft eines alten Oberarmmuskels hat. Tennissocken von heute schreien vor Farbe, sind strahlendweiss, hoch am Bein und straff an der Haut. Die Socke sitzt und scheint anders als die klassische Tennissocke auszusehen.


Generell haben Socken in all den Jahren ein Revival durchlebt. Vom klassischen Schwarz hin zu bunt, schrill und gemustert.
Als ich damals im Hotel gearbeitet habe, habe ich es mir ähnlich wie Marc Zuckerberg mit seinem grauem Shirt oder Steve Jobs mit seinem schwarzem Rolli recht einfach gemacht: ich habe einfach immer die gleichen Socken in der gleichen Größe gekauft. Das war recht praktisch, musste ich nie sortieren und habe immer richtig gegriffen.
Mittlerweile ist die Socke oder wie einige auch sagen: "der Socken", ein wichtiger Teil des Outfits, ob gewollt oder nicht gewollt, wird dies dem Outfit angepasst oder in Szene gesetzt. Zum Beispiel mit einer Badelatsche.


Zugegebenermaßen muss ich auf die Frage, die ich zu anfangs erwähnt habe sagen: Socken in Flip Flops sind absolut nicht meins. Sind Socken in Badelatschen vielleicht auch nicht. Aber es gibt Mode, die nach Geschmackssache aussieht und Mode, die einfach unpraktisch ist. Und dazu gehören Socken in Flip Flops - das Gefühl einer Frotteewurst zwischen dem Großen Onkel und Zehe Nr. 2 ist allein schon unangenehm, aber die Spannung die auf der einen Halterung des Flip Flops durch den Socken entsteht, sorgt eher dafür, dass der Schuh schneller kaputt geht. Also: unpraktisch, ungemütlich, ungewollt. Bitte lassen!


Da wir aber schon von Socken sprechen (ok, eigentlich ich - du liest ja nur, machst dir aber sicher ebenfalls deine Gedanken und antwortest auf meine Sätze in deinem Kopf mit "Yes, you go girl" oder "Was zum Teufel denkt er sich dabei???"): es gibt tatsächlich Flip Flop Socken. Genau wie normale Strümpfe, Kniestrümpfe, Sneakersocken und Füßlinge. Nur eine kleine Auswahl des Angebotes und wir sprechen hier nur über das Angebot für Herren.


Wozu braucht man eigentlich Kniestrümpfe, wenn man nicht gerade ein Internat besucht und dort Bermudashorts mit weißen Kniestrümpfen als Teil der Uniform tragen muss?
Nun, auch heute noch sagt man eigentlich, dass bei einem Anzug die Haut am Knöchel durch den Strumpf komplett verdeckt wird. Auch wenn man die Beine übereinanderschlägt und sich das Hosenbein nach oben schiebt, sollte es durch den Strumpf immer noch bedeckt bleiben.
Genau dafür sind übrigens die Strumpfhalter erfunden worden, die den Strumpf an der Wade ähnlich wie bei Strapsen halten.

 

Normale Strümpfe sind für den allgemeinen Gebrauch und können zu jeder Zeit getragen werden.
Tennissocken sind, wenn sie nicht als modischen Accessoire oder sogar als Fetischutensil gebraucht werden, tatsächlich Sportbekleidung. Sie haben einen Frottee-Anteil, sind aus Baumwolle und saugen Schweiss auf.
Sneakersocken haben sich in den letzten Jahren durchgesetzt und sind verkürzte Strümpfe. Sie sind lediglich eine Erscheinung der derzeitigen Mode und werden sehr gern von Frauen gekauft, die diese ihren Männern heimlich in den Schrank legen. Vorteil dieser Socken: zu kurzen Hosen sind diese weitaus ästhetischer, als Strümpfe, die der ein oder andere gern bis zum Anschlag die Wade hochonduliert.
 

Füßlinge sind wahrscheinlich eher aus der Richtung der Damenmode zu den Herren herübergeschwappt, zumindest was die derzeitige Mode betrifft. Füßlinge bedecken die Zehen, die Sohle und die Ferse der Füße und ermöglichen dem Träger "wie barfuß" in Schuhen auszusehen.
Kann man sehr gut mit der aktuellen Hochwasserhose und einem klassischen Budapester machen oder einem Loafer/Mokassin. Ich trage diese am liebsten in Turnschuhen, da es nach Sommer aussieht.
Gar keine Socken oder jegliche Erscheinungsform gehören in Sandalen UND Flip Flops. Diese Schuhe sind für den nackten Fuß gemacht worden.


Widerspricht sich das mit der aktuellen Badelatschen-Trendmode? Ein wenig, aber so lange dies als Statement gesetzt und gestylt wird, macht es immer noch einen Unterschied zum Touristenlook.



Zum Abschluss würde ich gern nochmal auf das Wort Socke eingehen. Der Begriff rührt ursprünglich vom Lateinischen soccus und bedeutet so etwas wie "leichter, niedriger Schuh" (Quelle Wissen.de). Aber lasst uns nochmal auf Socke an sich zurückkommen. Was ist das nur für ein Wort? SOCKE! Soooooockkkeeeee! Das muss man mal langsam und immer wieder aussprechen. Sooocke, Sockeeeee, Sockesockesocke - wer hat sich das nur ausgedacht??? Klingt es fast wie ein Mantra beim Yoga (und ich sehe genau, wie ihr gerade alle euren Lippen formt) ist es doch irgendwie für mich ein Unwort, so eines, dass man eigentlich aus der Sprache verbannen möchte. So unästhetisch wie sein Geruch nach einem 4 Stunden Marsch bei 30 Grad Temperatur durch die Stadt.


Aber nun: gibt Dinge, die kann man sich nicht aussuchen. Die Wahl des Strumpfes schon! :-)

Bussi,
Björn



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